Donnerstag, 18. Juli 2013

Ein Partykeller, meine ultimative Freiheit

Wir hatten zu Hause keinen Partykeller, was bedeutete, dass ich niemals eine richtige Party machen konnte - es fehlte der Platz dafür. Zum 18. Geburtstag wurde ein Raum ausgeräumt, der wurde nett hergerichtet und dort wurde ein gemütliches "Sit-in" zelebriert, mit Büffet in der Waschküche. Machbar, aber sehr umständlich. Andere Eltern hatten einen Partykeller, niemals schön, immer sehr rustikal, aber oft benutzt. Da konnte problemlos gefeiert werden. Kurstreffen, Geburtstage, Silvester, oder einfach nur so.

Mit der eigenen Wohnung kamen die Partys, die sich im Wohnzimmer oder gleich in der ganzen Wohnung abspielten, Partykeller waren bestenfalls völlig überflüssig, meistens jedoch sogar der Inbegriff von Spießertum. Auch heute noch möchte ich meine Gäste zum Feiern nicht in den Keller schicken, sondern schön mit ihnen das Haus rocken. "Schön, dass du da bist, geh' doch mal in den Keller." Nee, Gäste sind ja eine Freude und keine Last, die man irgendwohin abschieben muss.

ABER:
Jetzt haben wir selber Kinder. Und die werden größer, sind schon fast Teenies. Und fangen an, Partys zu planen. Da stellt sich die Frage: möchte man, dass die Kinder mit ihren Freunden im eigenen Wohnzimmer feiern? Möchte man, dass sie sich dort genauso benehmen wie wir früher auf Parties? Möchte man jedes Wochenende sein Haus räumen, weil die Kinder ein Kurstreffen, eine spontane Party planen? Möchte man ständig als mahnende, keifende Mutter über diese Parties wachen? Oh nein, lieber nicht. Aber möchte man immer verneinen, wenn die Bitte nach einer Party kommt? Auch nicht!

Aber wohin mit den Kindern? Eigentlich ist es doch ganz schön, wenn sie zu Hause sind. Wenn sie Freunde mitbringen, wenn sie sich auch als Jugendliche zu Hause wohl fühlen und gerne hier sind. Und da wird der spiessige Partykeller auf einmal wieder brandaktuell für uns.

Wie wäre es, wenn die Kinder ihren eigenen Bereich hätten, in dem sie unkompliziert Treffen/ Parties feiern könnten. Der jederzeit einsatzbereit wäre. Wo wir Eltern nicht das Feld räumen müssten. Der uns in unseren eigenen Aktivitäten und Wünschen nicht einschränkt.

Mir erscheint der Partykeller als Inbegriff von Luxus - für uns Eltern ebenso wie für die Kinder.

Und es braucht gar nicht viel, um dieses Paradies zu gestalten. Ein Raum ist natürlich die erste Voraussetzung. Ein Kellerraum, ein Geräteschuppen, ein ausrangierter Bauwagen, egal. Gut wäre eine Thekensituation, die man aber auch ganz einfach durch ein frei im Raum stehendes Regal zaubern kann. Sitzgelegenheiten wären sinnvoll, wie z. B. ein Sofa, einige Stühle oder aber Sitzkissen. Man kann auch Paletten besprühen und mit Matratzen und Kissen hat man im Handumdrehen ein Sofa selber gebaut. Mit LED-Lichtern lassen sich günstig und schnell super Lichteffekte erzielen. Ein paar Poster oder Bilder an die Wand. Fertig.

Da wir ein Haus ohne Keller gebaut haben, und somit der klassische Party'keller' schon einmal unmöglich ist, haben wir uns entschieden, den Kindern einen Raum im Garten einzurichten. Zum Chillen, Grillen, Feiern, Übernachten, zum Parties feiern und und und...... aber vor allem zum Ungestört sein.

Wir sind erst am Anfang unseres "Partykellers", aber die Kinder sind ja auch erst am Anfang einer langen und bestimmt harten Partykarriere. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Der leere Raum mit Stromanschluss für Musik und Kühlschrank

Die ersten Sitzgelegenheiten - aus den Kinderzimmern abgezweigt

Ein Sofa - selbstgebaut aus Paletten, Matratzen und selbstgenähten Kissen



Ich freue mich darauf und sehe entspannten Teenie-Eltern - Zeiten entgegen.

Vorfreudige Grüße
Eure



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